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Neujahrstreffen der SPD Balingen 1000 Jahre – SPD ehrt verdiente Mitglieder

Am vergangenen Dreikönigstag haben sich viele Genossinnen und Genossen im Saal des Zollernschloss zum traditionellen Neujahrstreffen eingefunden. Der Ortsvereinsvorsitzende Joke Herth freute sich darüber, dass „die Bude gerammelt voll ist“! In seiner Begrüßung ließ Herth die letzten knapp drei Jahre Revue passieren und stimmte die Anwesenden auf die kommenden Aufgaben ein. Der Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch berichtete in seinem Grußwort von den Herausforderungen, mit denen Deutschland in letzter Zeit konfrontiert war und welche Lösungen gefunden wurden. Ein Großteil der Veranstaltung war der Ehrung von 21 Mitgliedern für insgesamt knapp 1000 Jahre Parteimitgliedschaft gewidmet.

Zu Beginn durfte der Ortsvereinsvorsitzende Joke Herth die Ehrengäste begrüßen. Den Weg ins Zollernschloss nach Balingen haben der Bundestagsabgeordnete Robin Mesarosch und die Kreisvorsitzende Katja Weiger gefunden. In seiner kurzen Ansprach resümierte Herth die zurückliegenden Jahre aus Sicht der Ortsvereins. Die letzten beiden Treffen fielen Corona zum Opfer und auch die Arbeit der Ortsvereins habe darunter gelitten, da schlicht keine Veranstaltungen und Versammlungen durchgeführt werden konnten.

Dennoch habe sich der SPD-Ortsverein eingesetzt und versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Herth erklärte, dass zwei Wahlkämpfe gestemmt wurden. Den Anfang machte die Landtagswahl im Frühjahr 2021, deren Wahlkampf unter besonderen Bedingungen geführt wurde. Trotz der hervorragende Kandidatin Annegret Lang konnte die SPD kein gutes Ergebnis erzielen. Anders sah es bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 aus, bei der mit gleichem Aufwand und gleichem Einsatz wie bei der Landtagswahl Wahlkampf für den jungen Kandidaten Robin Mesarosch geführt wurde. Im Ergebnis waren die Anstrengungen erfolgreich und nun hat der Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen seit 1994 wieder einen SPD-Abgeordneten. „Dieses Mandat tut uns gut!“, erklärte Joke Herth.

Im Weiteren berichtet der Vorsitzende von den Aktivitäten des Ortsvereins in letzter Zeit. So wurde eine Ausstellung im Balinger Rathaus im Frühjahr 2022 zum Thema Bezahlbarer Wohnraum organisiert, die zusätzlich mit drei Veranstaltungen flankiert wurde. Auch wurden Stammtische angeboten und im November eine vielbeachtete Veranstaltung zur Zukunft der Kindertagesstätten in Balingen. Der Stand auf dem Balinger Christkindlesmarkt entwickelt sich immer mehr zum Aktivposten im Vereinsleben der Balinger SPD. Joke Herth stellte fest, dass es sich bei der Aktion um eine Win-Win-Situation handele: Der Ortsverein kann die Erfolge der SPD kommunizieren und gleichzeitig erhalten die Besucher:innen eine leckere Waffel oder den besten Punsch auf dem Markt. Mittlerweile würden auch Mittel für die politische Arbeit am ersten Adventswochenende generiert, was die Versammlung mit Beifall zur Kenntnis nahm.

Herth stimmte im folgenden Teil die Genossinnen und Genossen auf die kommenden Aufgaben ein: Im Jahr 2024 stehen Kommunalwahlen an. „Wir wollen jetzt aktiv werden und gute Kandidat:innen finden, die unsere Werte, Ideen und Ideale vertreten.“, gab Herth als Richtschnur für die nächsten Monate vor. Dabei hat der Ortsverein bestimmte Leitplanken, die es zu beachten gilt. Neben der Parität der Liste wollen die Balinger Genoss:innen darauf achten, dass sich auf den Listen für Gemeinderat und Kreistag ein möglichst breites gesellschaftliches Spektrum wiederfindet.

Nach einer Kaffee- und Kuchenpause leitete Hert zum Hauptprogrammpunkt des Nachmittags über: Zu den Ehrungen. Zusammen mit Robin Mesarosch führte der Vorsitzende Joke Herth die Ehrungen durch. Allen Geehrten wurde eine Anstecknadel mit Urkunde überreicht. Mit einem kleinen Präsent vom Ortsverein wurde der Moment hervorgehoben. Geehrt für 25 Jahre Parteimitgliedschaft wurden Georg Faigle aus Geislingen, Silvia Wölfle aus Schömberg und Christine Söll-Graf aus Balingen. Bereits 40 Jahre Parteimitglied sind Jürgen Reith aus Rosenfeld und Karl-Heinz Gohminger aus Balingen. Mit Michael Föst, erster Bevollmächtigter der IG Metall Albstadt, und der ehemaligen SPD-Ortsvereins- und Kreisvorsitzenden und Stadträtin in Balingen Helga Huber wurden zwei weitere Jubilare für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Für Theo Beck, Jürgen Zukunft, Eberhard Wahl und Karla Himmer aus Balingen und Bernd Niethammer aus Schömberg jährte sich bereits das 50jährige Jubiläum. Mit Karl Herth aus Frommern wurde ein weiteres treues Mitglied mit der goldenen Anstecknadel und einer Urkunde ausgezeichnet. Ebenso wurden für ein halbes Jahrhundert bei der SPD die langjährige Kreis- und Ortsvereinskassiererin Christel Prinzen-Benz und der langjährige Balinger Stadtrat Georg Seeg geehrt, der auch diverse Ämter innerhalb der Partei innehatte. Auch 50 Jahre Teil der Balinger SPD ist Ulrich Teufel, der in den letzten Jahrzehnten maßgeblich den SPD-Ortsverein als Ortsvereinsvorsitzender geprägt und später als Stadtrat und Fraktionsvorsitzender in Balingen und Ortschaftsrat in Frommern die Entwicklung der Eyachstadt mitgestaltet hat. Mit Kurt Haigis aus Weilstetten durfte der Ortsvereinsvorsitzende Joke Herth ein weiteres „Urgestein“ der Balinger SPD für 50 Jahre Mitgliedschaft ehren. Kurt Haigis war schon Gemeinderatsmitglied im damals noch eigenständigen Weilstetten und hat den Anschluss an Balingen aktiv begleitet. Danach war er als langjähriger Stadtrat in und für Balingen tätig und gleichzeitig jahrzehntelang Ortsvorsteher von Weilstetten und ist heute immer noch in der Handballabteilung des TV Weilstetten und beim DRK-Ortsverein engagiert. Gleich drei Genossen konnten für unglaubliche sechzig Jahre bei der SPD geehrte werden. Den Anfang machte der ehemalige SPD-Bezirkssekretär Siegfried Friese, der 1961 in Oberdorf a.N. zur SPD gestoßen ist. Auch, wenn er aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen konnte, trug er Joke Herth auf, von seinen Anfängen bei und von seiner Zeit mit der SPD zu berichten. In einem Monat feiert Friese seinen 90. Geburtstag. Er erinnert sich gerne an seine aktive Zeit, an seine Begegnungen mit Willy Brandt und an das, was er erreichen konnte.

1963 ist Hermann Kanus der SPD beigetreten. Zuvor hatte er sich in der Post-Gewerkschaft engagiert. Im Jahr 1970 wurde er für vier Jahre Ortsvereinsvorsitzender und hat danach in unterschiedlichen Funktionen im Ortsverein aktiv mitgewirkt und gestaltet. Später als Balinger Stadtrat hat er die Ideale und Grundwerte der SPD vertreten.

Im Alter von 22 Jahren in 1960 Andreas von Bülow in die SPD eingetreten. Auch er wurde für seine 60jährige Mitgliedschaft geehrte. Als junger Verwaltungsbeamter hatte er den Vorsitz der SPD im damaligen Kreis Balingen übernommen und wurde nach einem guten Listenplatz direkt in den Bundestag gewählt. Dort war von Bülow dann ab 1969 für 25 Jahre Bundestagsabgeordneter für den Zollernalbkreis und hat eine spannende und entscheidende Zeit für Deutschland begleitet. Als parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium und später als Minister für Forschung und Bildung im Kabinett von Helmut Schmidt konnte von Bülow viel bewegen.

Bei der SPD ist es üblich, dass die Geehrten zu Wort kommen und von ihrer Motivation berichten, warum sie der Partei beigetreten sind und wie es ihnen dabei ergangen ist. Den Anfang machte dann auch Andreas von Bülow, der erzählte, wie er zum Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten wurde und welche schönen Erinnerungen an diese Zeit habe. In der Folge berichtete er von seinen Erfahrungen im Bundestag und von seiner Zeit als parlamentarischen Staatssekretär und Minister. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag war er immer noch politisch aktiv.

Als nächster berichtete der ehemalige Ortsvereinsvorsitzende Hermann Kanus von seinen Anfängen bei der SPD. Er war in Tübingen beigetreten und hat sich dann dem Ortsverein Balingen angeschlossen. Kanus erklärte, welche Aufbruchstimmung damals Anfang der Siebziger Jahre herrschte und wie er sich mit einigen älteren Genossen auseinandersetzen und klar kommen musste.

Im Anschluss erzählte Kurt Haigis von seinen Anfängen bei der SPD. Er erklärte, dass sein Weg vorbestimmt war, da bereits sein Elternhaus von der Sozialdemokratie geprägt war. Haigis hat aktiv den Übergang von Weilstetten aus der Selbstständigkeit hin zum Anschluss an Balingen mitgestaltet und hat dann lange Jahre im Balinger Gemeinderat weiter an der Entwicklung der Kreisstadt mitgewirkt. Im kurzen Rückblick auf seine Gemeinderatsarbeit würdigt er den ehemaligen Oberbürgermeister Eugen Fleischmann, der mit Weitblick Balingen zukunftssicher gemacht habe. Zudem drückt Haigis seine Beruhigung und Begeisterung darüber aus, der mit Olaf Scholz ein besonnener und überlegender Kanzler an der Macht ist.

Der Nachmittag klang mit Musik aus. Es wurden gemeinsam Lieder wie „Die Gedanken sind frei“ oder das „Bürgerlied“ gesungen. Der Ortsvereinsvorsitzende Joke Herth begleitete dazu auf dem Klavier.