SPD Balingen wertet Strasser-Umfrage aus Balinger haben vielfältige Nutzungsvorschläge

Die Umfrage ist nicht repräsentativ und sie spiegelt sicher nicht die Meinung aller Balinger Bürger wieder: dessen ist sich die SPD Balingen durchaus bewusst. Und doch sind es für die Genossinnen und Genossen interessante und verwertbare Rückmeldungen, die sie nach ihrer Strasser-Veranstaltung im Alten Landratsamt vor wenigen Tagen von den über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erhalten haben.

Nach den Ausführungen von Baudezernent Michael Wagner und einer lebhaften Diskussion, bat die SPD die Anwesenden um ein Votum: sollten sie die Pläne der Stadtverwaltung gut finden, so sollten sie beim Verlassen des Saals eine grüne Karte in eine Wahlurne stecken. Sollten sie mit den Ausführungen von Baudezernent Michael Wagner und den Vorstellungen der Stadt beim Thema Strasser-Areal nicht zufrieden sein, so sollten sie die rote Karte ziehen und in die Wahlurne stecken. Wer noch etwas schriftlich anmerken wollte, sollte dies zusätzlich auf einen weißen Zettel schreiben und gleichfalls in die Urne stecken. Das eindeutige Ergebnis: nur rund 20% aller abgegebenen Karten waren grün - der Rest votierte mit rot und drückte damit sein Missfallen gegen das Konzept der PMG aus.

„Ebenso aussagekräftig waren aber auch die schriftlichen Rückmeldungen“, so der SPD-Ortvereinsvorsitzende Alexander Maute, der gemeinsam mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat Ulrich Teufel die Veranstaltung organisiert hatte. Immer wieder war auf den weißen Zetteln zu lesen, dass sich die Teilnehmer Gastronomie- und Kultureinrichtungen auf dem Strasser-Areal wünschten. Und dies gerne in Verbindung mit Ruhezonen und Rückzugsmöglichkeiten. Aber auch das Thema Wohnbebauung spielte in den schriftlich fixierten Rückmeldungen eine wichtige Rolle - und zwar sowohl bezahlbares Wohnen als auch generationsübergreifende Wohnkonzepte.

Während sich einzelne Teilnehmer auf dem Strasser-Areal mehr Parkmöglichkeiten auch für die Innenstadt wünschten, wollten andere genau das verhindern: ein zusätzliches Parkhaus dürfe gerade nicht entstehen. Und wo manche sich nur bedingt Einzelhandelsflächen wünschten, wollten andere H&M und DM-Markt und gerne auch einen Vollsortimenter. Aber auch ein wenig mehr Mischkultur – man denke an eine Bücherei, Räume für Kleinkunst oder Anlagen für die Freizeitgestaltung- wurde vorgeschlagen. Überhaupt wurden viele Vorschläge für Einrichtungen jenseits des Konsums angeregt.

Für die SPD-Gemeinderatsfraktion waren diese Rückmeldungen aber auch die Veranstaltung selber dank der geführten Diskussion mit der Bürgerschaft, sehr wichtig, wie Ulrich Teufel feststellt: „Es war nötig für unseren anstehenden Entscheidungsprozess zuzuhören und all diese Anregungen mitzunehmen. Diese Erkenntnisse helfen den SPD-Gemeinderäten bei den anstehenden Entscheidungen weiter“.

Ob jemals auf dem Strasser-Gelände ein Hundertwasserhaus gebaut wird, wie von einem Teilnehmer notier, darf sicher bezweifelt werde. Die meisten Überlegungen hätten nach Ansicht der SPD aus bestimmten Blickwinkeln heraus durchaus ihre Berechtigung und jedes Einzelinteresse sei sicherlich gerechtfertigt. „Die Frage wird sein, ob wir am Ende die Interessen der Bürgerschaft mit jenen der Stadtverwaltung und jenen der Inverstoren zusammenbringen können, ohne dass dabei ein fauler Kompromiss herauskommt.“, so Maute. Im Augenblick scheint nur eines sicher, wie es auch auf einem der vielen weißen Zettel geschrieben würde: „S´isch no net älles gesse“.