Ausstellungseröffnung in Balinger Zehntscheuer SPD im Zollernalbkreis arbeitet eigene Geschichte auf

Am Ende waren sich die Besucher einig: Der Aufwand hatte sich gelohnt – das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Was die Genossinnen und Genossen des SPD-Kreisverbands Zollernalb mit ihrer Ausstellung „150 Jahre deutsche Sozialdemokratie: Für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ auf die Beine gestellt hatten, war bemerkenswert. Zahlreich waren sie in die Balinger Zehntscheuer gekommen, um der Eröffnung einen würdigen Rahmen zu verleihen und das Ergebnis zu bestaunen. Auch Katja Mast MdB, Generalsekretärin der SPD in Baden-Württemberg, war eigens aus Berlin angereist, um mit den vielen Gästen aus der Kommunalpolitik zu feiern.

Eines war dem SPD-Kreisvorsitzenden Alexander Maute besonders wichtig festzuhalten: „Diese Ausstellung steht in keinem Zusammenhang mit der aktueller Tagespolitik und soll auch nicht in Verbindung gebracht werden, mit den anstehenden Bundestagswahlen im Herbst“. Vielmehr ginge es der SPD im Kreis darum, Geschichte aufzuarbeiten und darzustellen. Ausgangspunkt der Ausstellung war das 150jährige Bestehen der Bundes-SPD – ein Jubiläum, das in diesen Wochen und Monaten in ganz Deutschland gefeiert wird. Hier wollten sich die Genossinnen und Genossen mit einer Wanderausstellung beteiligen, welche die Geschichte der Bundes-SPD darstellt. Schnell war man sich jedoch einig, diese Wanderausstellung durch einen zweiten, regionalen Teil zu ergänzen, der die Historie der SPD vor Ort darstellt - vor allem die des Ortsvereins Balingen und des Stadtverbands Albstadt als den beiden größten Parteigliederungen in der Region.

Viele Stunden verbrachten die Genossinnen und Genossen zur Vorbereitung der Ausstellung in den Stadtarchiven in Balingen und Albstadt und auch aus privaten Beständen wurde Material gesichtet und zusammengetragen. Mithilfe modernster Technik entstanden professionelle Informations-Fahnen in einem ansprechenden Layout. Aber auch originale Schriftstücke aus längst vergessenen Zeiten wurden in Glasvitrinen ausgestellt und weitere Ausstellungsgegenstände in Schaukästen ausgestellt. Während der Ortsverein Balinger den Schwerpunkt seines Ausstellungsbeitrags auf die Zeit der Weimarer Republik und Hitlers Machtergreifung konzentrierte, stellten die Genossinnen und Genossen aus Albstadt einen Verlauf ihrer Parteigeschichte bis in die heutige Gegenwart dar.

„Im Grunde hat der regionale Teil der Ausstellung die eigentliche Wanderausstellung etwas in den Hintergrund geraten lassen“, so Maute, der bei der Ausstellungseröffnung das Interesse der Besucher vor allem an der aufgearbeiteten lokalen Parteigeschichte beobachten konnte.

In drei interessanten und informativen Referaten beschäftigten sich die SPD-Stadt- und Kreisrätin aus Balingen, Helga Zimmermann-Fütterer, der Albstädter SPD-Landtagsabgeordnete Hans-Martin Haller und Alexander Maute zur Eröffnung der Ausstellung mit der Parteigeschichte aus Sicht der Region, des Landes und des Bundes.

„Wir werden uns dieser Tage und Wochen bewusst, dass jene mutigen Frauen und Männer von einst, nicht nur das Fundament unserer Partei begründeten sondern auch jenes einer demokratischen Überzeugung in die Herzen und Köpfe der Menschen gelegt haben. Die Gedanken der Sozialdemokratie, sie sind stets auch Gedanken der Freiheit und Brüderlichkeit, der Einheit und Verbundenheit gewesen“, so Maute in seinen Ausführungen. In Erinnerung an die vielen Genossinnen und Genossen, die in den zurückliegenden Jahrzehnten für die Sozialdemokratie gearbeitet und gekämpft haben, stellte der SPD-Kreisvorsitzende fest: „An deren Taten wollen wir unser eigenes Tun messen, auch wenn wir dabei feststellen sollten, wie unerreicht das wirken vieler bleiben. Und doch brauchen wir solche Vorbilder und Ideale – wir sind froh und dankbar, derer viele zu haben.“

Für die Genossinnen und Genossen bot diese Ausstellungseröffnung auch ein neue Identifikation und innere Auseinandersetzung mit der Geschichte der SPD, gab es doch sehr viel Neues über die eigene Partei und ihre Geschichte zu erfahren. Und für jene Gäste an diesem Abend, die nicht der SPD angehörten, waren es zumindest einige interessante Geschichtsstunden, die dem einen oder anderen auch etwas Hochachtung über das Geleistete abverlangt haben. Bleibt zu hoffen, dass in den kommenden Tagen viele Besucher gleiche oder ähnliche Erfahrungen beim Besucht der Ausstellung machen werden.